Die Generation Z, geboren etwa zwischen 1995 und 2010, tritt zunehmend in die Arbeitswelt ein – und bringt frischen Wind mit. Sie ist die erste Generation, die vollständig im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist, geprägt von Globalisierung, sozialen Medien, Klimadebatten und einem neuen Verständnis von Arbeit und Leben. Unternehmen stehen nun vor der Aufgabe, diese jungen Talente erfolgreich zu integrieren – und dabei gleichzeitig das Spannungsfeld zwischen den Generationen zu managen.
Als kleiner Disclaimer sei hier direkt folgendes zu erwähnen:
Bei all den positiven wie negativen Aspekten und des gefürchteten “Generationen-Clash" sollte berücksichtigt werden, dass nicht alle Personen innerhalb einer Generation über einen Kamm geschoren werden können. Selbstverständlich gibt es auch Babyboomer mit herausragendem technischen Know-How, Millenials, deren ökologischer Fußabdruck oberste Priorität hat und Gen Z’s, die gerne 40 Stunden pro Woche arbeiten. Denn letztendlich handelt es sich immer um Individuen und nicht um Stereotype, auf die man einfach zurückgreifen kann. Dennoch und gerade deshalb lohnt es sich, potenzielle Mitarbeitende gründlich kennenzulernen.
Im Vergleich zu Babyboomern und Millennials unterscheidet sich die Gen Z in einigen wesentlichen Punkten:
Digital Natives
Sie sind mit Smartphones, Internet und sozialen Medien aufgewachsen. Technologie ist für sie keine Ergänzung, sondern ein selbstverständlicher Teil des Alltags.
Wertorientierung
Die Gen Z sucht nach einem gewissen Sinn in ihrer Arbeit. Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität und gesellschaftliche Verantwortung spielen häufig eine wichtige Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers.
Work-Life-Balance statt “Workaholism”
Anders als viele Babyboomer, die durch harte Arbeit Karriere machen wollten, strebt die Gen Z nach einem harmonischen Ineinandergreifen von Arbeit und Privatleben. Das erzeugt wiederum häufig Unmut bei den älteren Generationen, die dieses Bedürfnis als Faulheit interpretieren.
Schnelles Feedback & Entwicklung
Regelmäßiges, ehrliches Feedback und kontinuierliche Lernmöglichkeiten haben eine hohe Priorität. Karriere bedeutet für die Gen Z nicht primär Aufstieg, sondern auch persönliche Weiterentwicklung. Dazu gehören auch häufigere Jobwechsel, als sie in früheren Generationen üblich waren.
Flexibilität & Selbstbestimmung
Starre Strukturen, feste Bürozeiten oder autoritäre Führung stoßen oft auf Widerstand. Die Gen Z wünscht sich Mitsprache, Flexibilität und einen modernen Führungsstil auf Augenhöhe.
Wer sich davor fürchten sollte, Mitarbeitende der Generation Z einzustellen, kann sich von diesem negativen Gedanken schnell verabschieden. Denn entgegen der landläufigen Meinung, die Gen Z sei träge und habe kein Interesse an Arbeit, können Unternehmen vielmehr von ihr profitieren und lernen.
Die Einbindung der Generation Z bietet nämlich vielfältige Chancen. Angefangen von der Innovationskraft, die sie mitbringt. Durch das Aufwachsen mit digitalen Medien konnten sie sich schon von Kindesbeinen an eine digitale Kompetenz aneignen und bringen so gerade in alteingesessene Unternehmen neue Perspektiven. So wird die Innovation sowie die technische Weiterentwicklung gefördert. Gleichzeitig ist es wichtig zu wissen, dass eine mitarbeitende Person dieser Generation nicht gleich für einen riesigen Umbruch sorgen kann und wird. Denn neben dem frischen Wind bringen sie auch eine hohe Fähigkeit im schnellen Verstehen und Multitasking mit. Die Offenheit für Veränderungen kann daher auch dazu führen, dass Teams, die größtenteils aus der Generation Z bestehen, schneller auf neue Anforderungen reagieren und sich rascher in neue Systeme einarbeiten, als es früher bei reinen “Boomer”-Teams der Fall war.
Auch im Hinblick auf den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens geht diese Generation mit guten Ideen und Beispielen voran. Sie haben häufig ein anderes Wertebewusstsein als die älteren Teammitglieder. Ihr Engagement für soziale und ökologische Themen kann Unternehmen inspirieren, nachhaltiger und werteorientierter zu handeln.
Die Zusammenarbeit zwischen Generationen ist selbstredend nicht immer reibungslos – und war es übrigens auch noch nie.
Konflikte entstehen häufig durch unterschiedliche Erwartungen, Vorurteile und Kommunikationsstile:
Während Babyboomer Hierarchien meist akzeptieren, erwartet die Gen Z flache Strukturen und Mitbestimmung. Sie wollen sich einbringen und nicht “von oben” diktiert werden. Generell ist es wichtig, in altersgemischten Teams auf gute Kommunikation zu achten und eine ordentliche Kommunikationskultur zu pflegen. Regelmäßiges Feedback ist für viele ältere Generationen vielleicht noch ungewohnt – die Gen Z empfindet solche 1:1 und Teamgespräche jedoch als unverzichtbar.
Ein weiterer kritischer Punkt kann der technologische Vorsprung der Gen Z werden, wenn sich ältere Kolleg:innen dadurch verunsichert fühlen. Im ungünstigsten Fall kann die technik- und social-media-affine Generation Z bei älteren Mitarbeitenden die Sorge auslösen, den Anschluss oder sogar den eigenen Job zu verlieren, wenn der Umgang mit neuen Technologien oder Trends schwerfällt.
Umso wichtiger sind offene Gespräche und ein sensibles Miteinander, um mögliche Spannungen frühzeitig zu erkennen und gemeinsam aufzulösen.
Damit Generationen erfolgreich zusammenarbeiten, braucht es gezielte Maßnahmen:
Kulturelle Offenheit fördern
Schaffen Sie ein Arbeitsumfeld, das Vielfalt schätzt – nicht nur in Bezug auf Herkunft, sondern auch hinsichtlich Alter, Geschlecht und Denkweise.
Moderne Führung etablieren
Führungskräfte sollten coachend statt kommandierend agieren und Dialog auf Augenhöhe ermöglichen.
Feedback- und Lernkultur etablieren
Kurze Feedbackzyklen, Mentoring-Programme und digitale Lernplattformen unterstützen die Weiterentwicklung aller Generationen.
Flexibles Arbeiten ermöglichen
Hybride Arbeitsmodelle, Vertrauensarbeitszeit und selbstbestimmte Projektarbeit kommen dem Wunsch nach Freiheit und Eigenverantwortung entgegen.
Generationendialog aktiv gestalten
Workshops, Reverse Mentoring (ein Austauschformat, bei dem jüngere Mitarbeitende ihre älteren Kolleg:innen zu Themen wie Digitalisierung, neuen Technologien oder aktuellen Trends coachen) und intergenerationale Teams fördern Verständnis, Respekt und Wissensaustausch.
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Die Generation Z stellt mit ihren Erwartungen und Arbeitsweisen tradierte Strukturen infrage – und das ist gut so. Unternehmen, die bereit sind, sich auf diese neue Generation einzulassen, profitieren von motivierten, kreativen und zukunftsorientierten Mitarbeitenden – und schaffen zugleich ein Arbeitsumfeld, das für alle Generationen attraktiv ist.
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